Das richtige Trapez finden

Das Trapez ist für mich eins der wichtigsten Teile, um eine schöne Kitesession zu haben. Damit steht und fällt mein Spaß beim Kiten. Warum ist das so? Ich erzähle euch ein bisschen von meinen Fehlern beim Trapezkauf, die mir eine Menge Rückenschmerzen eingebracht haben.

Zunächst einmal ein paar kleine spaßige Fakten: Es gibt verschiedene Trapeze auf dem Markt. Seit 2016 gibt es die Hardshell-Trapeze, die sich durch eine harte Schale im Rückenbereich auszeichnen. Diese harte Schale soll eine bessere Kraftverteilung im Körper begünstigen. Das Softshell-Trapez ist durch die fehlende harte Schale deutlich beweglicher und weniger stabil, kann dafür aber auch mit weniger Platzaufwand verpackt werden (Quelle: https://www.online-surfshop.de/trapeze).

Wenn ihr euch ein Trapez kaufen möchtet, sei es als Einsteiger oder weil ihr vielleicht einfach unzufrieden seid oder eben ein Neues braucht, bitte achtet beim Kauf immer auf die richtige Passform und auch auf den Komfort. Wenn euch das Trapez schon im Laden in die Rippen zwickt, dann wird das auf dem Wasser nicht besser, vertraut mir. Wenn ihr irgendwie die Möglichkeit habt, geht in einen Laden und probiert die Trapeze an. Ohne eine Anprobe werdet ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht glücklich. Falls ihr keinen Shop in der Nähe habt, schaut mal ob irgendwo Messen sind oder vielleicht kennt ihr ja jemanden der kitet und könnt dort schon mal das erste Trapez anprobieren. Wichtig ist, dass ihr eure Körperform betrachtet und euer Trapez darauf abstimmt.

Ich habe lange nach einem guten Trapez gesucht. Da ich eine Sanduhr-Figur habe, war das gar nicht so einfach. Früher habe ich immer einfach ein Kitetrapez in meiner Größe genommen, das mir so einigermaßen gefiel. Vom Sitztrapez bin ich ganz schnell weggegangen, weil ich das einfach sehr sehr unangenehm fand. Mein erstes Hüfttrapez war ein Männertrapez von Mystic in einer kleinen Größe. Das ist erstmal weiter nicht schlimm. Blöd war nur, dass das Trapez keinerlei Vorrichtungen hatte um das berühmte Hochrutschen am Körper zu verhindern. Da ich lange nicht wusste, dass es Trapeze gibt, die das verhindern, habe ich mir einfach immer gesagt: „Das liegt halt an meiner Taille, da kann ja gar kein Trapez perfekt passen. Ich muss das einfach so hinnehmen“. So bin ich ziemlich lange kiten gewesen und immer hing mir das Trapez unterm Kinn, wenn ich vom Wasser kam. Mal abgesehen davon, dass ich durch das hochgerutschte Trapez kaum noch an die Bar rankam, was das Fahren zusätzlich erschwerte, hatte ich immer ziemlich starke Rückenschmerzen.

Zum Glück ist mir das Trapez damals irgendwann kaputt gegangen und ich war gezwungen mich damit zu beschäftigen, was es so auf dem Markt gab. Also bin ich auf Entdeckungstour gegangen und habe mich erst im Internet belesen, um zu erfahren ob auch andere Mädels das Problem haben und habe mir dann ein paar Trapeze rausgesucht, die ich gerne anprobieren möchte. Da war eigentlich alles dabei. Vom Frauentrapez bis zum Männertrapez und vom No-Name bis zum High-End Marktführer. Ich habe sie alle anprobiert, mich in Schlaufen gehangen, um das Gefühl beim Fahren zu simulieren und was soll ich euch sagen? Keins von den online empfohlenen hat zu mir gepasst. Das eine kniff an den Rippen, beim anderen hab ich Verschluss nicht alleine geöffnet bekommen und und und… Ich hab mich dann noch mal beraten lassen in dem Shop und tatsächlich eins gefunden. Ich fahre aktuell das Ion Sol für Frauen. Das hat mir von Anfang an gut gepasst, auch wenn ich unsicher war, weil ich so viele probiert hatte. Irgendwann weiß man ja auch nicht mehr ob das jetzt gut oder nicht gut passt.

Deshalb hab ich mir das Trapez reservieren lassen und bin 2 Tage später zurückgekommen, um es noch mal anzuprobieren und es hat mich immer noch überzeugt. Die großen Vorteile für mich an diesem Trapez, sind die Ränder, die wie ein kleiner Puffer fungieren und das Verrutschen des Trapezes blockieren. Natürlich funktioniert das nur zu 85% und ich wackle trotzdem hier und da an meinem Trapez, aber ich habe dadurch eine so starke Verbesserung erreicht, dass ich nach wie vor damit sehr glücklich bin.

Für mich war die Probierphase beim Kauf enorm wichtig und ich empfehle euch daher: Wenn möglich, probiert, probiert, probiert. Ob am Ende das High-End Frauentrapez rauskommt oder ein No-Name Männertrapez in kleiner Größe, ist dabei völlig irrelevant. Das was am besten zu eurer Körperform passt, ist das richtige für euch!

Unsere liebe Jule hat seit neustem Erfahrungen mit einem Hardshell-Trapez gesammelt. Auch sie kannte die Leiden der Rückenschmerzen nach dem Kiten nur allzu gut. Also hat sie sich an einem Hardshell-Trapez versucht und nach einigem Anprobieren das Richtige gefunden.

Jetzt nach einigen Sessions hat sie festgestellt, dass sie sich besser gegen den Zug des Kites lehnen kann, also besser die Kante kriegt und dadurch auch die Sprünge besser gelingen. Und eine der auffälligsten Veränderungen ist, dass sie keine Rückenschmerzen nach dem Kiten hat.

Falls ihr zum Hardshell-Trapez noch Fragen habt, schreibt sie uns gerne. Jule wird euch gerne auf eure Fragen antworten.

Falls Ihr Fragen zu Softshell Trapezen habt oder eure Geschichte berichten wollt, schreibt uns auch sehr gerne. Ich fahre seit Jahren Softshell-Trapeze und würde mich gerne mit euch darüber austauschen.

Liebe Grüße Eure Janine