Glück
- Moana Kitecommunity
- 21. Feb. 2020
- 4 Min. Lesezeit
Als ich mich dazu entschied euch das Thema Glück für unseren nächsten Artikel vorzuschlagen, hätte ich nicht gedacht, dass ich so einen Prozess in der Vorbereitungszeit durch machen werde. Ich dachte ein bisschen Recherche hier und ein bisschen Recherche da. Tatsächlich musste ich aber zu Beginn erstmal herausfinden, was Glück für mich überhaupt ist. Allein das hat schon etwas länger gedauert. Und ehrlich gesagt, kann ich jetzt immer noch keine persönliche Definition von Glück aufsagen. Ich weiß, dass Kitenmich unglaublich glücklich macht. Dieses Gefühl nach einer mega Session, ihr wisst, was ich meine. Unbezahlbar! Ich weiß, dass ich mich in der Natur und vor allem am Meer, glücklich fühle. Ich weiß, dass ich absolut happy bin, wenn ich von den Menschen umgeben bin, die mir super viel bedeuten. Aber ist das dann schon Glück? Glück = Kiten + Natur + FreundeOder ist Glück eine generelle Lebenseinstellung oder Lebensumstände, was ist es?
Laut dem "World happiest Report" sind die Skandinavier die glücklichsten Bewohner dieser Erde. Deutschland liegt immerhin auf Platz 17. In diesen einkommensstarken Ländern gehen Frauen positiver durchs Leben als Männer und jüngere sind glücklicher als ältere. Spontan fallen mir persönlich etliche Personen ein, bei denen das nicht zutrifft. Mittlerweile gibt es zu dem Glück einen ganzen Forschungszweig, der schon ein paar Experten auf diesem Gebiet hat. Zum Beispiel der US-Psychologe Martin Seligmann. Der hat sogar eine Formel für Glück entwickelt, so, wie ich es am Anfang dieses Artikels gemacht habe.
GLÜCK = Vererbung + Lebensumstände +Willen
Bei sogenannten Zwillingsstudien kam heraus, dass eineiige Zwillinge deutlich mehr Gemeinsamkeiten in Bezug auf ihre Lebenszufriedenheit hatten als zweieiige. Aha, das erklärt so einiges. Falls ihr den Artikel über das positive Denken gelesen habt, da hatte ich euch erzählt, dass ich früher ziemlich pessimistisch und wahrscheinlich auch eher unglücklich war. So genau erinnere ich mich nicht mehr daran. Aber hier schließt sich dieser Kreis wieder! Unter Willen versteht er alle Aktivitäten für die wir uns bewusst entscheiden, weil sie uns glücklich machen. Also doch das Kiten. Mit der Vererbung ist das so eine Sache. Tatsächlich ist das ein Punkt, in dem sich die Forscher noch uneinig sind. Worin sie sich aber einig sind, ist, dass die Vererbung prozentual Betracht, deutlich mehr Einfluss hat als zum Beispiel Wohlstand oder das Familienleben. Es ist eher so, dass unsere Gene ein Basislevel an glücklich sein vorgibt, dass wir selbst im Laufe unseres Leben nach oben oder unten korrigieren.
Aus biologischer Sicht ist das Glücklichsein ein komplexes Zusammenspiel aus mehreren Hirnarealen und körpereigenen Botenstoffen. Genauer gesagt Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Noradrenalin steuert, wie aufmerksam ein Mensch negative oder positive Reize aufnimmt. Serotonin bestimmt deinen langfristigen Gemütszustand. Kommt es zu einem Mangel an diesen Stoffen kann der Körper depressive Stimmungen, gesteigerte Ängste oder Aggressionen entwickeln. Dopaminrichtet die Aufmerksamkeit eines Menschen auf Reize, die ein Wohlgefühl versprechen, da es als belohnend und angenehm wahrgenommen wird. Deshalb strebt der Mensch eigentlich danach glücklich zu sein. Glück ist also ein sehr körperliches Gefühl. Forscher in Finnland haben sogar herausgefunden, dass Glück deinen Körper von Kopf bis Fuß durchströmt. Das Gefühl der Angst hingegen kann eher in der Bauch-und Brustgegend lokalisiert werden.
Wichtig ist zu begreifen, dass Glück und Unglück eng miteinander verbunden sind. Du bist deinem Schicksal nicht ausgeliefert. Zuversicht kannst du dir aneignen und dein Glück beeinflusst werden. Selbstakzeptanz ist das Zauberwort.
In den heutigen Wohlstandsgesellschaften herrscht allerdings eine regelrechte Jagd nach dem Glück. Und was sind die meisten jedoch? Unglücklich und unzufrieden. Forscher vermuten sogar, dass das ein Grund dafür ist, dass die Zahlen für psychische Störungen so rasant angestiegen sind. Unglück bei der Suche nach dem Glück geworden. In Deutschland ist mehr als jeder dritte von psychischen Störungen betroffen. Meist in Form von Süchten, Angststörungen oder Depressionen. Das Streben nach Glück ist dabei so alt wie die Menschheit, nur haben wir anscheinend verlernt zu begreifen, was uns wirklich glücklich macht.
Der neue psychologische Zweig der Glücksforschung (etwas weitergefasst positive Psychologie) hat in den letzten Jahren folgende Erkenntnisse dazu erforscht.
1. Glück ist eine Definitionssache
Viele Wege führen in das Glücklichsein, welche musst du für dich selbst erkunden.
2. Lebensbedingungen, Wohlstand, Status, Geschlecht, Intelligenz entscheiden nicht maßgeblich über dein Glück.
3. Wichtig für das Glücklichsein ist die Fähigkeit sich an sich ändernde Lebensbedingungen und Probleme anzupassen.
4. Die Einstellung zum Glück, entscheidet darüber wie viele Glücksmomente wir erleben.
Siehst du dich als Glückspilz sind deine Sinne auf die positiven Seiten des Lebens geschärft, siehst du dich als Pechvogel hast du einen Tunnelblick, der nur das negative zulässt.
Außerdem gibt es aus der Glücksforschung ein paar Punkte, die sich sehr förderlich auf dein Glücksempfinden auswirken. Die möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten.
-Regelmäßig Sport (check wir kiten!)
-Enge und befriedigende Beziehungen
-Harmonische und stabile Partnerschaften (Betonung liegt auf harmonisch, ich möchte nicht abstreiten, dass es auch glückliche Singles gibt)
-Überzeugung, dass dein Leben und dein Glück in deiner Hand liegen
-Optimistisch und zuversichtlich in die Zukunft schauen
-Eine erfüllende berufliche Tätigkeit
-Dankbarkeit
-Neugierde, offen sein für Neues-Selbstakzeptanz
-Selbstbestimmung
-Genuss
-Hilfsbereitschaft/ Gutes tun
-Die Welt mit positiven Augen sehen
Du siehst also, das Thema Glück ist riesig. Jeder kann glücklich werden und jeder hat es auch verdient.
Liebe Grüße
Eure Jule
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