Mein erstes Mal in den Wellen

Wellen, ja ich liebe Wellen…zum Baden, zum Ansehen, ich höre sie gerne und ich schaue gerne aufs Weißwasser am Strand. Und zum Kiten? Da waren Wellen für mich immer eine Herausforderung. Mein Freund ist damals sehr schnell in die Welle gegangen und hat mich motiviert, das auch mal zu probieren.

Ich habe mich eine Weile davor gedrückt, weil ich ziemlich großen Respekt davor hatte und diesen auch bis heute habe. Vor ein paar Jahren in Dänemark wollte ich es aber doch mal probieren. Es war eine KATASTROPHE. Ich kam nicht mal sehr weit raus, wurde komplett gewaschen, mein Kite ist abgestürzt und ich war nach 15min völlig fertig und frustriert. Danach durfte ich dann erstmal meinen Leinen-Salat lösen und alles abspülen. Ich hatte es nicht geschafft mich richtig zu koordinieren und meine Angst hatte sich dadurch auch nicht wirklich gelöst^^.

Nach diesem Versuch habe ich mich wieder eine ganze Weile davor gedrückt in die Welle zu gehen. Im Jahr nach meinem ersten Versuch, waren wir in Peenemünde. Dort waren die Wellen DEUTLICH kleiner und sie schienen mir geeignet für einen neuen Versuch. Also bin ich sehr motiviert in meinen Neoprenanzug gehüpft und raus ins kühle Blau. Ich weiß nicht wieso, aber auch dort hat nichts geklappt. Ich kam mir vor als ob ich gerade erst angefangen hätte zu kiten und war wieder frustriert. Diesmal wollte ich aber nicht so schnell aufgeben und habe eine Stunde lang gekämpft aufs Board zu kommen, drauf zu bleiben und auch dahin zu fahren wo ich hinwill. Tatsächlich ging es irgendwann auch ein bisschen besser, aber kaum war ich einen Augenblick unkonzentriert, stieß mich eine Welle vom Board. Nicht richtig aufgepasst - Wasser geschluckt. So richtig toll fand ich das nicht. Ich kam zu dem Schluss, dass das vielleicht einfach nichts für mich ist. Ich konnte die Begeisterung von meinem Freund einfach nicht verstehen und beschloss jetzt „Flachwasser-Kiter“ zu sein und dazu zu stehen 😊. Ist ja auch absolut nichts Schlimmes.

Wieder ein Jahr später, packte es mich dann aber nochmal in Dänemark. Ich konnte es irgendwie nicht so stehenlassen. Schließlich liebe ich Wellen sonst in sämtlichen Formen und mein Ehrgeiz hat mich nicht in Ruhe gelassen. Ich habe mich dieses Mal mit meinem Freund an den Strand gestellt, er hat mir erklärt wie und wo ich mich hinstellen kann und wann ich am besten den Start versuche. Ich habe ihm anschließend ein paar Minuten zugeschaut und es dann selbst probiert. Ich habe am Anfang bestimmt 15 Minuten auf der Stelle gestanden mit dem Kite im Zenit und dem Board in der Hand und immer geschaut wann der „perfekte“ Moment zum Starten ist. Die Erinnerung ans Letzte Mal saß nämlich noch immer tief. Aber irgendwann habe ich mich dann getraut und es hat nach 1-2 Versuchen sogar geklappt. Ich kam aus dem Weißwasser raus. Dann lief es plötzlich gut und ich gewann mein Selbstvertrauen zurück, ich wusste ich kann es schaffen! Im Endeffekt ist das für mich eine Kopfsache gewesen. Ich stand mir einfach selbst im Weg bzw. konnte meine Angst nicht überwinden. Besonders wenn man mal eine Erfahrung gemacht hat, die nicht so gut ist, kann einem der Kopf schon mal im Weg stehen. Aber wenn ihr etwas wirklich machen wollt und es euch nicht in Ruhe lasst, dann lasst euch nicht entmutigen. Manchmal braucht man ein paar Versuche, um Selbstvertrauen zu gewinnen und den eigenen Kopf zu "überlisten" :). Also go for it girls! Es lohnt sich. Und wenn das einfach nicht euer Ding ist, dann ist das genauso gut!

Seitdem bin ich ab und an mal in den Wellen, es ist aber bis heute nicht mein Lieblingsdisziplin. Ich habe noch immer Respekt vor den Wellen, auch wenn ich es liebe auf ihnen mit dem Kiteboard hinunter zu reiten. Das macht mega Spaß. Ich werde weiterhin üben, um besser zu werden und wenn es mal nicht so gut klappt, dann versuche ich immer wieder daran zu denken, dass ich es schaffen kann. 

Wie waren eure ersten Erfahrungen mit Wellen? Auch so katastrophal oder ist das voll euer Ding? Berichtet uns gerne!

Macht's gut.

Janine