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Mentales Training

  • Moana Kitecommunity
  • 6. Dez. 2019
  • 3 Min. Lesezeit

In einem vorhergehenden Artikel habe ich euch erzählt, wie ich neue Manöver oder Tricks lernen. Da ich festgestellt habe, dass ich ein visueller Lerntyp bin, eigne ich mir neues Wissen anhand von YouTube Videos an. Was ich euch aber noch nicht erzählt habe, ist, dass ich mich im Zusammenhang damit, auch mit mentalem Training beschäftigt habe.

„Beim Mentalen Training wird der direkte Einfluss psychischer Prozesse auf die Bewegung angesprochen.“ (www.bisp-sportpsychologie.de)


Im Klartext heißt das, du stellst dir die Bewegungsabläufe ganz genau in deiner Fantasie vor und setzt es dann in die Tat um! Mentales Training funktioniert, weil unser Gehirn nicht zwischen Realität und Fantasie unterscheiden kann. Auch wenn Bewegungsabläufe „nur“ in deinem Kopf stattfinden, ist es für deinen Körper, als ob du sie tatsächlich auf dem Wasser, zum Beispiel, ausführst! Erstaunlich oder?


Dadurch ist Mentales Training bestens geeignet, um Lern- und Trainingsprozesse zu unterstützen. Es ist sozusagen ein „inneres Probehandeln“, dass am besten funktioniert, wenn es präzise und mit Ruhe ausgeführt wird. Nur dann bekommst du das Gefühl den neuen Trick schon einmal erlebt zu haben und verbesserst deine Praxis.


Damit Mentales Training funktioniert, bedarf es allerdings ein paar Voraussetzungen. Logischerweise benötigst du grundsätzlich eine positive Einstellung dazu, sowie den Glauben an dich und deine Fähigkeiten. Wenn du nicht daran glaubst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht funktioniert sehr hoch. Wie bei vielen Dingen im Leben! Der Wille versetzt Berge. Außerdem ist es wichtig, dass du dich in einen Entspannungszustand befindest. Das kannst du zum Beispiel durch Atemübungen oder Musik erreichen. Vielleicht hast du aber auch schon einen anderen Weg für dich gefunden. Störende Gedanke oder Sorgen behindern Mentales Training. Dein Kopf muss sich völlig auf das Training einlassen können.


Um in ein Mentales Training starten zu können, ist zu Beginn bedeutend, dass du dich mit deinem Ziel, in unserem Fall ein neuer Trick, vertraut machst. Dafür eignen sich Videoaufnahmen oder Fotos eines Tricks, die den Ablauf in kleinen Schritten festhalten. Das ist wichtig, damit du die Bewegung in deinem Kopf reproduzieren kannst. Je genauer du die Vorstellung des Tricks herausarbeitest, sprich es mit fast allen Sinnen durchlebst, umso besser kann dein Körper die neue Bewegung auf dem Wasser umsetzen.


Insgesamt gibt es drei verschiedene Arten des Mentalen Trainings. Fachleute weisen in der Literatur darauf hin, dass diese drei verschiedenen Arten möglichst nicht vermischt werden sollten, da in diesen Methoden verschiedene Wahrnehmungssysteme angesprochen werden.

Für Einsteiger gilt das „subvokale Training“ als gute Methode, um in das Mentale Training hineinzukommen. Du sprichst dir bei dieser Variante, den genauen Bewegungsablauf des Tricks, den du lernen möchtest, in einem Selbstgespräch vor. Anschaulichkeit und das sprachliche Hervorheben von Knotenpunkten, ist bei dieser Methode besonders wichtig.

Die beiden folgenden Methoden werde ich nur kurz anreißen, da diese eher für den Profisport geeignet sind.


Bei dem „verdeckten Wahrnehmungstraining“ betrachtest du dich von außen. Als ob du einen Film über dich selbst siehst, in dem dir der Trick gelungen ist.


Bei dem „ideomotorischen Training“, der Meisterstufe des Mentalen Trainings, geht es mehr um das Gefühl während der Bewegung. Diese Methode geht sogar so weit, dass dein Körper Muskelreaktionen zeigt, Puls und Atmung sich beschleunigen und die Blutzufuhr erhöht wird.


Tatsächlich dachte ich am Anfang, Mentales Training ist nur etwas für Leistungssportler. Doch als ich mich näher damit beschäftigte und es dann auch probierte, war ich relativ schnell überzeugt davon. Mittlerweile habe ich eine eigene Art von Mentalen Training entwickelt. Ich kombiniere Tutorials von Tricks mit dem subvokalen Training und versuche zusätzlich meinem Partner den Trick Step by Step zu erläutern. So entsteht ein Film in meinem Kopf, den ich versuche vor einer Session abzuspielen. Meist klappt das ganz gut. Dabei kommt es aber stark darauf an, wo ich bin, wie voll es an diesem Spot ist und was ich auf dem Wasser vorhabe. Tatsächlich gibt mir diese Art des Trainings ein sicheres Gefühl auf dem Wasser und stärkt mein Selbstvertrauen in mich und meine Fähigkeiten!


Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen inspirieren und ihr habt Lust bekommen euch ein bisschen tiefer mit dem Mentalem Training auseinanderzusetzen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es euch in eurem Fahrkönnen nach vorn bringen wird!


Erzählt uns doch mal in den Kommentaren, wie ihr darüber denkt! Wir sind gespannt.

Hang loose

Eure Jule


Quellen:

- Kitesurfen mit Kristin Boese - Das Trainingsprogramm der Weltmeisterin

 
 
 

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2 commentaires


Moana Kitecommunity
07 déc. 2019

Hi. Super, dass dir der Beitrag gefällt. Wir stimmen dir da voll zu, mentales Training kann man immer und überall machen. Berichte uns gerne wie es bei dir beim Kiten geklappt hat 👍😎 Ganz liebe Grüße Jule und Janine

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eklisanna
06 déc. 2019

Danke für den tollen Beitrag! Ich finde mentales Training total wichtig und hilfreich. Hab ich während meines Musikstudiums schätzen und lieben gelernt. Und: man kann es überall machen! Auch wenn man gerade nicht üben kann, weil man zB. im hellhörigen Hotelzimmer ist. Irgendwann habe ich es auch auf die Sportarten, die ich mache, übertragen, und es funktioniert auch da erstaunlich gut. Muss jetzt mal anfangen, das fürs Kiten auszuprobieren. Vielleicht hilft das 👍🏻😂

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